Noch keine tragfähigen Eisflächen! - Vier Eiseinbrüche in den vergangenen Tagen in Oberbayern
Die BRK-Wasserwacht erhöht analog zu den Richtwerten der Behörden zur Freigabe von zugefrorenen Gewässern ihre Empfehlungen für die Mindeststärke von Eisschichten: Die Kerneisschicht muss mindestens zehn Zentimeter (bisher fünf) dick sein, um eine Einzelperson von 75 Kilo sicher zu tragen. Eine Eisschicht von fünf Zentimetern trägt einen Menschen zwar, das Problem ist aber, dass die Gewässer oft nicht gleichmäßig zugefroren ist und das Eis an einigen Stellen dünner ist, deshalb geht das BRK auf Nummer Sicher. In den vergangenen Tagen sind in Oberbayern bereits vier Menschen ins Eis eingebrochen.
Trotz der anhaltenden Kälte während der vergangenen Tage besteht derzeit auf zugefrorenen Gewässern immer noch Lebensgefahr. "Das Eis ist auf vielen Gewässern noch immer zu dünn, um Menschen sicher zu tragen", warnt der die Vorsitzende der Wasserwacht-Bayern Ulrike Scharf aus Erding.
Bei den aktuell niedrigen Wassertemperaturen verliert ein Mensch, der ins Eis eingebrochen ist, innerhalb kurzer Zeit das Bewusstsein und läuft Gefahr zu ertrinken. Die BRK-Wasserwacht warnt daher ausdrücklich vor den Risiken und appelliert an die Eigenverantwortung der Menschen: Da die Stärke der Eisdecke aufgrund von Strömung und wechselndem Wasserstand variieren kann, sollte man sich im Zweifelsfall gegen Aktivitäten auf zugefrorenen Gewässern entscheiden. Erst wenn es über einen längeren Zeitraum richtig kalt bleibt, bildet sich eine dicke Schicht aus, die auch mehrere Menschen trägt. Sobald sich mehrere Personen auf dem Eis bewegen ist eine Eisstärke von 15 Zentimetern notwendig und die ist teilweise nur auf kleinen Dorfweihern vorhanden.
Vor allem Kinder müssen über die Gefahren des Eises aufgeklärt und zum richtigen Verhalten angeleitet werden. Erst wenn es über einen längeren Zeitraum richtig kalt bleibt, bildet sich eine dicke Schicht aus, die auch mehrere Menschen trägt.